In dieser Folge beschäftigen wir uns mit dem nachweislich weitverbeitesten Bildungsmythos weltweit: Lerntypen. Du hast bestimmt schon mal davon gehört, dass es für jede*n einen bevorzugten Lerntyp geben soll, der maximale Erfolge garantiert. Hochschulprofessor Georg Krammer erklärt uns im Interview, warum Lerntypen jedoch schon aus theoretischer Perspektive Bullshit sind und warum es keinerlei empirische Evidenz für die Effektivität von lerntypenangepasstem Unterricht gibt. Zum Nachlesen: • Bauer, J., & Asberger, J. (2022). Was Lehrkräfte im Unterricht getrost ignorieren können: Lernstile von Lernenden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36260-7_8 • Cassidy*, S. (2004). Learning styles: An overview of theories, models, and measures. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/0144341042000228834 • Krammer, G., Vogel, S. E., & Grabner, R. H. (2021). Believing in Neuromyths Makes Neither a Bad Nor Good Student‐Teacher: The Relationship between Neuromyths and Academic Achievement in Teacher Education. https://doi.org/10.1111/mbe.12266 • Krammer, G., Vogel, S. E., Yardimci, T., & Grabner, R. H. (2019). Neuromythen sind zu Beginn des Lehramtsstudiums prävalent und unabhängig vom Wissen über das menschliche Gehirn. https://doi.org/10.1007/s35834-019-00238-2 Zur Webseite von Georg Krammer: https://www.phst.at/phst/organisation-leitung/organisationseinheiten/institute/institut-fuer-praxislehre-und-praxisforschung/hs-prof-pd-mag-dr-georg-krammer/
In dieser Folge räumen Charlotte Mönnich, Annalena Fischer, Vivian Kobes und Emma Wegmeth mit dem Mythos „Privatschulen sind besser als öffentliche Schulen“ auf. Was unterscheidet private und öffentlichen Schulen? Inwieweit bestehen Kompetenzunterschiede zwischen den Schüler*innen? Worauf lassen sich diese Kompetenzunterschiede zurückführen? All das hört ihr in dieser Folge. Zum Nachlesen: • Hoffmann, L., Stanat, P., Maaz, K., & Klemm, K. (2019). Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern an Schulen in privater und öffentlicher Trägerschaft. https://doi.org/10.1007/s11577-019-00638-2 • Klemm, K., Hoffmann, L., Maaz, K., & Stanat, P. (2018). Privatschulen in Deutschland: Trends und Leistungsvergleiche. https://library.fes.de/pdf-files/studienfoerderung/14189.pdf • Weiß, M. (2013). Schulleistungen an Privatschulen–Ergebnisse deutscher Vergleichsstudien. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18978-9_15
Zusammenfassung und Quellen: Ohne Druck kommt kein Wasser aus der Leitung? Im Garten und im Haushalt schon möglich, aber gilt das auch für die Schule? In dieser Folge gehen Annalena Gierock, Emilie Neureither, Rasmus Schumacher und Alina Serbe akademischem Stress und Möglichkeiten zur Bewältigung auf den Grund. In einer anregenden Diskussion werden die Hintergründe, Vorteile und Risiken von Stress, sowie Programme zum Stressmanagement in Schulen besprochen. Zum Nachlesen: · Gross, 1998. The Emerging Field of Emotion Regulation: An Integrative Review. · Kouzma & Kennedy, 2002. Homework, stress and mood disturbance in senior high school students. · Lazarus & Folkman, 1984. Stress, appraisal, and coping. · Michaela et al., 2020. The impact of stress on students in secondary school and higher education. https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/02673843.2019.1596823 · Rudland et al., 2020. The stress paradox: how stress can be good for learning. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/medu.13830 · Seiffge-Krenke, 2006. Nach PISA: Stress in der Schule und mit den Eltern – Bewältigungskompetenz deutscher Jugendlicher im internationalen Vergleich (Studies in Medieval and Early Renaissance Art History. Zu Mind Matters: https://mindmatters-schule.de/programm.html
Verbessern sie die Lerneffektivität? Oder stehen sie dem Lernprozess im Weg? In dieser Folge sprechen Yao-Bruno Protze, Paul Blaßfeld, Niklas Schwerdt und Lea Schramm mit Juniorprofessor Maik Beege über das Lernen mit digitalen Medien im Unterricht und bringen umgangssprachlich Licht ins Dunkel dieser kontrovers geführten Glaubensfrage. Zum Nachlesen: • Schaumburg, H. (2018). Empirische Befunde zur Wirksamkeit unterschiedlicher Konzepte des digital unterstützten Lernens. • Herzig, B. (2014). Wie wirksam sind digitale Medien im Unterricht? • Baumgartner, P. & Herber, E. (2013). Höhere Lernqualität durch interaktive Medien? – Eine kritische Reflexion
Es gibt zahlreiche Bildungsmythen. Da kann es einem schon schwerfallen, den Überblick zu behalten. Gibt es Eigenschaften, an denen man Bildungsmythen identifizieren kann, ohne sich zu jedem Thema im Detail auszukennen? Jana Asberger und Marcus Berger sprechen darüber, wie man Bildungsmythen erkennen kann und warum es einem dabei hilft zu verstehen, was wissenschaftliches Wissen auszeichnet. Zum Nachlesen: Asberger, J., Futterleib, H., Thomm, E., & Bauer, J. (2022). Wie erkennt man Bildungsmythen?. In Mythen, Fehlvorstellungen, Fehlkonzepte und Irrtümer in Schule und Unterricht (pp. 3-26). Springer, Wiesbaden. Wer Interesse an dem Thema hat, kann sich gerne bei Jana Asberger melden: https://kurzelinks.de/oehc
In dieser Podcastfolge von Anne Brockmann,Mona Gusinde, Emilia Paeseler und Lucas Waldhauer erfahrt ihr, ob Talent wirklich der einzige Garant für Erfolg ist, oder ob da nicht doch mehr dahintersteckt. Zuerst lernt ihr in einem Interview mit Sandra Klaubert und Prof. Dr. Ernst Hany von der Universität Erfurt, was Talent und Leistung genau ist, warum sich Lehrkräfte überhaupt mit der Begabungsthematik auseinandersetzen sollten und was eigentlich ein Begabungsmodell ist. Abschließend wenden wir dieses Wissen auf den Sport an und stellen heraus, durch welche Faktoren sportliche Erfolge beeinflusst werden. Wer Interesse am vollständigen Interview mit Sandra Klaubert und Prof. Dr. Hany hat, wendet sich bitte an madeleine.mueller@uni-erfurt.de Zum nachlesen: Achouri, C. (2014). Talent: Wie entscheidend ist es wirklich für Erfolg? Springer Gabler. • Neuber, N. (2021). Fachdidaktische Konzepte Sport II: Themenfelder und Perspektiven.Springer VS. • Schüler, J., Wegner, M., & Plessner, H. (2020). Sportpsychologie. Springer Verlag. • Heckhausen, H., & Heckhausen, H. (2018). Motivation und Handeln (5. Aufl.).Springer. • Kiso, C. J. (2020). Begabung und Begabungsförderung aus der Perspektive von Lehrkräften: Eine Grounded Theory zu den Dynamiken der Handlungspraxis. Springer VS. • Müller-Oppliger, V. (2021). Begabungsmodelle. In V. Müller-Oppliger & G.Weigand. Handbuch Begabung (S. 204–223). Beltz.• IPEG (2014). Einleitung. Professionelle Begabtenförderung. Fachdidaktik und Begabtenförderung, 4. • LemaS Forschungsverbund. (2021). Begriffsklärung von „Begabungs-, Begabten-,Potenzial-, und Talentförderung. https://www.lemasforschung. de/veroeffentlichungen/download/l9ilFRuPLpHrHkFoTFslM8bSvyafZjZ05 MDHzJFa.pdf/begriffsklaerung_200914.pdf • Heller, K. A. (2001). Hochbegabung im Kindes- und Jugendalter (2., überarb. u. erw.Aufl.). Hogrefe. • Hohmann, A. (2009). Entwicklung sportlicher Talente an sportbetonten Schulen: Schwimmen, Leichtathletik, Handball. Michael Imhof Verlag.
Zu alt zum Fremdsprachenlernen? Nach diesem Podcast ganz sicher nicht mehr! Marie Großmann, Jonas Hannes Heide, Lilly Marleen Helbig, Larissa Ritz und Celine Schulz liefern Fakten, warum dieser Glaubenssatz ein Fehlkonzept ist und verraten wertvolle Tipps, damit es mit dem Sprachenlernen endlich klappt! Zum Nachlesen: Grosjean, F. & Li, P. (2013): The Psycholinguistics of Bilingualism. https://www.wiley.com/en-us/The+Psycholinguistics+of+Bilingualism-p-9781444332797 Marinova‐Todd, S. H., Marshall, D. B., & Snow, C. E. (2012). Three misconceptions about age and L2 learning. https://doi.org/10.2307/3588095 Nikolov, M., & Djigunović, J. M. (2006). Recent research on age, second language acquisition, and early foreign language learning. https://doi.org/10.1017/S0267190506000122
In dieser Folge sprechen Julia Hinkel, Luisa Liebau, Alina Pitrus, Larissa Roth über den Mythos, dass man nur morgens gut lernen könne. Esgeht um Eulen und Lerchen sowie aktuelle Forschungsergebnisse in Bezug auf Schlaf und Wachzeiten im Zusammenhang zur Leistungsfähigkeit. Zum Nachlesen: Baudson, T. G. (2012). Schlaue Eulen, doofe Lerchen? Was der Chronotyp mit der Intelligenz zu tun hat. MinD-Magazin, 86, 8–10. Blasberg, A., Goedicke, M., Hanck, C., Massing, T., Otto, B., & Reckmann, N. (2020). When is the Best Time to Learn? – Evidence from an Introductory Statistics Course. De Gruyter Open Access. https://doi.org/10.1515/edu-2020-0144 Britt, M. A., Rouet, J. F., Blaum, D., & Millis, K. (2019). A reasoned approach to dealing with fake news. Policy Insights from the Behavioral and Brain Sciences, 6(1), 94-101. Chinn, C. A., & Brewer, W. F. (1998). An empirical test of a taxonomy of responses to anomalous data in science. Journal of Research in Science Teaching: The Official Journal of the National Association for Research in Science Teaching, 35(6), 623-654. Dunster, G. P., La Iglesia, L. d., Ben-Hamo, M., Nave, C., Fleischer, J. G., Panda, S., & La Iglesia, H. O. d. (2018). Sleepmore in Seattle: Later school start times are associated with more sleep and better performance in high school students. Science Advances. https://advances.sciencemag.org/content/4/12/eaau6200 (28.07.2021) Garbazza, C., Cajochen, C. (2017). Innere Uhr und psychische Gesundheit. Schweizer Zeitschrift für Psychiatrie und Neurobiologie, Rosenfluh Publikationen AG, 5/2017, 4-9. https://www.rosenfluh.ch/psychiatrie-neurologie-2017-05/innere-uhr-und-psychischegesundheit (29.07.2021) Lewandowsky, S., Ecker, U. K. H., Seifert, C. M., Schwarz, N. & Cook, J. (2012). Misinformation and Its Correction. Psychological Science in the Public Interest, 13(3), 106– 131. https://doi.org/10.1177/1529100612451018 Mikoteit, T., Hatzinger, M. (2017). Schlaf und psychische Resilienz. Schweizer Zeitschrift für Psychiatrie und Neurobiologie, Rosenfluh Publikationen AG, 5/2017, 10 - 12. https://www.rosenfluh.ch/psychiatrie-neurologie-2017-05/schlaf-und-psychische-resilienz (29.07.2021) 26 Munro, G. D. (2010). The scientific impotence excuse: Discounting belief‐threatening scientific abstracts. Journal of Applied Social Psychology, 40(3), 579-600. Roenneberg, T., Kuehnle, T., Pramstaller, P. P., Ricken, J., Havel, M., Guth, A. & Merrow, M. (2004). A marker for the end of adolescence. Current Biology, 14(24), R1038–R1039. https://doi.org/10.1016/j.cub.2004.11.039 Sinatra, G. M., Kienhues, D., & Hofer, B. K. (2014). Addressing challenges to public understanding of science: Epistemic cognition, motivated reasoning, and conceptual change. Educational Psychologist, 49(2), 123-138. Storost, U. (2014, 8. Dezember). Akademie der Wissenschaften - Welchen Einfluss hat die Zeit auf unser Leben? https://www.deutschlandfunk.de/akademie-der-wissenschaftenwelchen- einfluss-hat-die-zeit.1148.de.html?dram:article_id=306629 (28.07.2021) Tertilt, M. (2020, 3. April). Darum sollte die Schule später beginnen. quarks.de. https://www.quarks.de/gesellschaft/bildung/darum-sollte-die-schule-spaeter-beginnen/ (28.07.2021) Vosniadou, S., Ioannides, C., Dimitrakopoulou, A., & Papademetriou, E. (2001). Designing learning environments to promote conceptual change in science. Learning and instruction, 11(4-5), 381-419. (2021, 7. Juni). Schlaftypen - Lerchen und Eulen und du? Schlafonaut. https://www.schlafonaut.de/schlaflexikon/schlaftypen-lerchen-und-eulen (31.07.20
In dieser Folge sprechen Celine Persch, Regina Kaufhold, Tom Peppermüller und Moritz Eiselt über Legasthenie. Was sind relevante Einflussfaktoren? Wie aüßert sich diese? Wie lässt sie sich genau erkennen? Dazu interviewen sie die Sprachtherapeutin Anke Dölle (https://www.sprachtherapie-hemmingen.de/) Zum Nachlesen: Fredman, G. & Stevenson, J. (1990). The social environmental correlates of reading ability. J Child Psychol Psychiatry(5). Friedmann, N., Gvion, A. & Nisim, R. (2015). Insights from letter position dyslexia on morphological decomposition in reading. Frontiers in human neuroscience, 9, 143. https://doi.org/10.3389/fnhum.2015.00143 Pache, M., Weber, P., Kaiser, H. J., Klumpp, S. & Gutzwiller, P. (2004). Visuelle Funktionen bei Legasthenie: Ophthalmologische und neuropsychologische Befunde. Springer Verlag. Schulte-Körne, G. (2007). Genetik der Lese- und Rechtschreibstörung. Monatsschrift Kinderheilkunde(4). Schulte-Körne, G., Deimel, W., Remschmidt, H. & Bartling, J. (1998). Auditory processing and dyslexia: evidence for a specific speech deficit. Clinical Trial(9). Schulte-Körne, G. & Remschmidt, H. (2003). Legasthenie: Symptomatik, Diagnostik, Ursachen, Verlauf und Behandlung. Deutsches Ärzteblatt, 100(7). Schulte-Körne, G., Remschmidt, H., Deimel, W., Müller, K. & Gutenbrunner, C. (1996). Familial aggregation of spelling disability. J Child Psychol Psychiatry(7).
Bastian Schaper, Emily Kellner, Henry Schulzki und Max Nörig erklären, welche Ansätze es zur Intelligenz gibt und wie diese gemessen werden kann. Warum das Thema gar nicht so einfach zu bearbeiten ist, was es mit dem positiven und negativen Flynn-Effekt auf sich hat und welche gesellschaftlichen Einflussfaktoren bedeutend für fallende Intelligenz sein könnten, hört ihr in dieser Folge. Zum Nachlesen: Dutton, van der Linden & Lynn (2016). The negative Flynn Effect: A systematic literature review. https://doi.org/10.1016/j.intell.2016.10.002 Flynn (2018). Intelligence, Society and Human Anatomy. https://doi.org/10.1017/9781316817049 Siegler, Eisenberg, De Loache & Saffran (2016). Entwicklungspsychologie im Kindes- und Jugendalter.
In dieser Folge fragen sich Paula Jürgens, Lilly Kühner, Maximilian Linde und Ludwig Plötner, ob der hohe Anteil an weiblichen Lehrkräften an Schulen verantwortlich dafür ist, dass Jungen in der Schule oft schlechtere Noten erreichen als Mädchen. Und dabei erklären sie, dass Korrelation nicht gleich auf Kausalität schließen lässt. Zum Nachlesen: Budde Mammes (2009). Jungenforschung empirisch. Zwischen Schule, männlichem Habitus und Peerkultur. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91759-7 Helbig (2010). Sind Lehrerinnen für den geringeren Schulerfolg von Jungen verantwortlich? https://doi.org/10.1007/s11577-010-0095-0